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Auftakt des ISS-Projektes Dialogwerkstatt Schwangerschaftsabbruch: Gesprächsraum für vielfältige Perspektiven auf Abbrüche.

Begleitbild: Illustration Stuhlkreis © Mary Vu

 

Rund 20 Menschen mit unterschiedlichen Standpunkten zu Schwangerschaftsabbrüchen trafen am 07.12. in Berlin zu einem ersten Austausch aufeinander. Sie sind Teilnehmende der Dialogwerkstatt Schwangerschaftsabbruch, in der Verbesserungsräume für Betroffene und Beteiligte im Kontext von Schwangerschaftsabbrüchen identifiziert werden sollen.
 

Berlin, 07.12.2023. Mit Menschen sprechen, die eine andere Meinung haben – dieses Motto verfolgen seit heute die rund 20 Teilnehmenden der Dialogwerkstatt Schwangerschaftsabbruch. In Berlin-Kreuzberg setzen sie den Auftakt für ihre gemeinsame Arbeit, die einen Beitrag zur Verbesserung der Lage Betroffener und Beteiligter in der Situation eines Abbruchs liefern soll. Im Gespräch werden die Teilnehmenden keine gemeinsamen Positionierungen erarbeiten. Ziel des Projektes ist das Sichtbarmachen vielfältiger Standpunkte zu Abbrüchen bei konkreten Fragestellungen. Wo liegen Differenzen der Beteiligten und wo lassen sich möglicherweise Schnittmengen finden?

Die Teilnehmenden vereint ein breitgefächertes Wissen aus Arbeits- und persönlichen Erfahrungen rund um Schwangerschaftsabbrüche. Sie sind Aktivist*innen, Betroffene, Pädagog*innen und Eltern, arbeiten in Beratungsstellen oder der medizinischen Praxis. Mit dem Schwangerschaftsabbruch beschäftigen sie sich mit einem Anliegen, das gesellschaftlich oft kontrovers diskutiert wird und unterschiedliche Vorstellungen von Leben, Familie und körperlicher Selbstbestimmung streift.

Statt zu entscheiden, was moralisch richtig oder falsch ist, wird innerhalb der Werkstatt mit wissenschaftlichen Sachverhalten und praktischen Erkenntnissen argumentiert. Damit impliziert der hier eröffnete Gesprächsraum einen demokratischen Versuch:
Wie können Menschen mit unterschiedlichen Positionen in einen konstruktiven Dialog treten?

In Ergänzung zum Perspektiven-Austausch in der Werkstatt führt ein Team des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Forschung im Feld durch. Von Interesse sind dabei Prozesse der Meinungsbildung zu Schwangerschaftsabbrüchen und das Aufzeigen von Faktoren, die eine Entscheidung für oder gegen einen Abbruch beeinflussen können.

Das heutige Treffen der Dialogwerkstatt setzt den Startschuss für insgesamt fünf Gesprächsrunden, die bis zum Herbst 2024 stattfinden werden. Pro Sitzung widmen sich die Teilnehmenden mindestens einem wichtigen Teilthema rund um Schwangerschaftsabbrüche. Einzelne Argumentationsstränge und identifizierte Probleme der aktuellen Situation können durch Diskussionspapiere nachvollzogen werden, die ab dem Frühjahr 2024 veröffentlicht werden. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.


Zur Website der Dialogwerkstatt:
dialogwerkstatt-schwangerschaftsabbruch.de

Zur Projektbeschreibung der Dioalogwerkstatt Schwangerschaftsabbruch:
hier

Ansprechpartnerin am Institut:
Judith Dubiski

Projektleitung und Bereichsleitung Wohlfahrt, Migration, Kinder, Jugend und Familie
judith.dubiski(at)iss-ffm.de

Pressekontakt:
Theresa Köchl
Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Krisenkommunikation
dialogwerkstatt(at)iss-ffm.de