Am 18.03.2024 hat Bundespräsident Steinmeier zu einem Fachgespräch mit Expert*innen über Einsamkeit in unserer Gesellschaft eingeladen. An der Gesprächsrunde nahmen Prof. Dr. Maike Luhmann (Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Claudia Neu (Universitäten Göttingen und Kassel), Prof. Dr. Claus Wendt (Universität Siegen) und Benjamin Landes (Direktor des ISS e.V. und Co-Projektleiter des Kompetenznetzes Einsamkeit) teil. Die Teilnehmenden betonten die große gesellschaftliche Relevanz des Themas, da Einsamkeit nicht nur die physische und psychische Gesundheit von Betroffenen, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet.
Das Gespräch fokussierte sich auf verschiedene Altersgruppen, von Jugendlichen bis hin zu älteren Menschen und beleuchtete eine Vielzahl von Aspekten des Themas. Es wurde diskutiert, was über die Verbreitung von Einsamkeit in Deutschland und anderen Ländern bereits bekannt ist und wie sich die Prävalenz im Zeitverlauf entwickelt. Die Ursachen von Einsamkeit wurden betrachtet, ebenso wie die Auswirkungen auf Einzelne und die Gesellschaft als Ganzes. Ein Schwerpunkt lag auf präventiven Maßnahmen und Hilfsangeboten, um der Verbreitung von Einsamkeit und ihren Folgen entgegenzuwirken. Diskutiert wurde zudem was bereits unternommen wird und welche Maßnahmen sich bewährt haben. Darüber hinaus wurden Handlungsschritte thematisiert, die notwendig sind, um Einsamkeit wirksam vorzubeugen und zu lindern. Schließlich wurden Forschungs- und Erkenntnislücken identifiziert, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema notwendig machen.
Zitat von Benjamin Landes: "Für die gesellschaftliche Wahrnehmung von Einsamkeit kann das Interesse und Engagement des Bundespräsidenten sehr bedeutsam sein. Eine Reduzierung der auch nach der Pandemie noch erhöhten Einsamkeitsraten ist nur durch die Bemühungen vieler gesellschaftlicher Gruppen und Akteur*innen möglich. Es bedarf zudem einer erhöhten Sensibilität innerhalb von Nachbarschaften, Familien und Freundeskreisen. Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft häufig leider immer noch ein Tabuthema. Eine öffentliche Thematisierung durch den Bundespräsidenten könnte das Interesse, die Offenheit und die Motivation zur Bewältigung von Einsamkeit fördern."