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Für ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch // Veröffentlichungen der Beobachtungsstelle zum International Safe Abortion Day 2023

Bildnachweis: © Heidi Besen / shutterstock.com (No. 2172202723)

Die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa hat sich intensiv mit dem Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Europa auseinandergesetzt.

Das Recht auf Schwangerschaftsabbruch ist gesellschaftlich hart umkämpft: Befürworter*innen eines Rechts auf Abbruch fordern ein, dass jede schwangere Person über den eigenen Körper und damit über den Abbruch einer Schwangerschaft selbst bestimmen kann. Abbruchsgegner*innen wollen Schwangerschaftsabbrüche verbieten und stellen die Rechte des Fötus oder Embryos über die Rechte der schwangeren Person.

Fakt ist, ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen oder restriktive Regelungen verhindern keine Abbrüche. Stattdessen brechen betroffene Personen risikoreicher ab, was zu gesundheitlichen Schäden oder auch zu ihrem Tod führen kann. Völkerrechtlich verletzen Beschränkungen des Zugangs zu oder die Kriminalisierung von Abbrüchen Menschenrechte. Sie sind eine Form von Diskriminierung und geschlechtsbezogener Gewalt.

Wie eine Person ihre Schwangerschaft abbrechen kann, wird in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterschiedlich geregelt: Das Spektrum reicht von einer weitestgehend selbstbestimmten Entscheidung in Schweden bis hin zu einem nahezu vollständigen Verbot in Malta. Das Europäische Parlament fordert ein europaweites Recht auf Schwangerschaftsabbruch in der Europäischen Grundrechtecharta. Die nationale Zuständigkeit zur Regelung des Schwangerschaftsabbruchs schränkt jedoch die Rolle der Europäischen Union weitestgehend ein.

Mit den beiden Veröffentlichungen zum heutigen International Safe Abortion Day leistet sie einen umfassenden inhaltlichen Beitrag zur europaweiten Debatte darüber:

  1. Dossier zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Europa: Dieses beschäftigt sich mit europäischen, nationalen und zivilgesellschaftlichen Perspektiven auf ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Transnational vernetzte Abbruchsgegner*innen wollen nicht nur Schwangerschaftsabbrüche verbieten, sie stellen europaweit die Gleichstellung der Geschlechter in Frage. So gefährden sie auch Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.
  2. Arbeitspapier zu Regelungen und Versorgungslagen des Schwangerschaftsabbruchs im Ländervergleich: Dieses kontrastiert Regelungen und Versorgungslagen von Schwangerschaftsabbrüchen in fünf EU-Mitgliedstaaten mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und der Vision reproduktiver Gerechtigkeit. Es zeigt auf was diese tun sollten, um die Rechte und Gesundheit schwangerer Personen effektiv zu gewährleisten.

Beide Veröffentlichungen finden Sie unter unserem neuen Schwerpunktthema auf der Webseite der Beobachtungsstelle: Recht auf Schwangerschaftsabbruch (auch in Englisch)