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Familienbildung als Ort der Demokratiebildung stärken!

Familienbildung und -beratung als Angebote der Kinder- und Jugendhilfe stehen grundsätzlich allen Familien offen und halten eine Vielzahl auch niedrigschwelliger Formate vor. Damit sind sie prädestiniert, auch Ort von Demokratiebildung zu sein. Dennoch finden sich bislang verhältnismäßig selten explizite Bezüge auf Demokratiebildung oder politische Bildung. Der Frage, wie die Familienbildung und -beratung als Feld der Demokratiebildung und -förderung sichtbar gemacht, gestärkt und gefördert werden kann, steht daher im Mittelpunkt eines frisch veröffentlichten Impulspapiers, das hier zum Download bereitsteht.

Vier wesentliche Handlungsfelder lassen sich identifizieren:

  1. Entwicklung der Schnittstelle zwischen Familienbildung und politischer Bildung sowie stärkere Vernetzung in den Sozialraum hinein

  2. Betonung von Partizipation als Gegenstand und Gestaltungsprinzip von Familienbildung, das zugleich Eltern auch als politische Akteur:innen anspricht

  3. Ausbau von Fort- und Weiterbildungsangeboten und Schaffung von Reflexionsmöglichkeiten

  4. Reflexion und Reformulierung bestehender Ansätze und Angebote.

Gefördert vom und gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das ISS in der ersten Jahreshälfte 2022 neben einer Literaturrecherche zum aktuellen Forschungsstand Interviews mit fünf Expert:innen aus Wissenschaft und (Förder-)Praxis durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse wurden Thesen formuliert, die in einem Workshop mit weiteren Vertreter:innen aus Wissenschaft und Praxis diskutiert und präzisiert werden konnten. Sowohl die durchgeführten Interviews als auch die Diskussionen im Workshop zeigen das große Potenzial der Angebote der Familienbildung und -beratung für Demokratiebildung und die Vielfalt der Ansätze, die bereits erprobt werden (oft, ohne unter dem Label „Demokratiebildung“ zu firmieren oder als solche wahrgenommen zu werden). Zugleich werden auch notwendige Weiterentwicklungsbedarfe deutlich.

Das Impulspapier möchte einen interdisziplinären Fachdiskurs anregen und richtet sich damit sowohl an Akteur:innen sowohl im Arbeitsfeld der Familienbildung und -beratung als auch in der politischen Bildung, sowie an Entscheidungsträger:innen in Politik und Verwaltung, aber auch in der Wissenschaft, an Hochschulen und Weiterbildungsinstituten.