In Zusammenarbeit mit Referat 311 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) begleitet das ISS-Frankfurt a. M. mit dem Praxisforschungsprojekt das ESF Plus-Bundesmodellprogramm „Stärkung der Teilhabe Älterer – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“.
Mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) sollen bundesweit in größerem Umfang als im Vorläuferprogramm Modellprojekte umgesetzt werden. Ihr Ziel ist, ungewollter Vereinsamung entgegenzuwirken, Möglichkeiten der sozialen Teilhabe älterer Menschen zu erweitern sowie die finanzielle Absicherung im Alter zu stärken. Das BMFSFJ ist verantwortlich für das ESF Plus-Programm. Das BAFzA stellt die Servicestelle und ist mit der finanztechnischen und fachlich-inhaltlichen Begleitung betraut.
Hintergrund
Der seniorenpolitische Projektbereich des ISS hat sich zum Ziel gesetzt, zur Schaffung und Weiterentwicklung von Rahmenbedingungen beizutragen, die es älteren Menschen ermöglichen, die nachberufliche Lebensphase selbstbestimmt und in sozialer Teilhabe gestalten zu können. Inbegriffen einer „ermöglichenden Infrastruktur“ geht es hier vor allem um Zugänge für ältere Menschen zu sozialen Dienstleistungen und Angeboten der Sozialen Arbeit. Diese Zugänge sind, wie in „Diskriminierung älterer Menschen“ aufgezeigt, für ältere Menschen oftmals erschwert und werden ihnen zuweilen sogar verwehrt. Mit dem Projekt „Schwierige Zugänge älterer Menschen zu Angeboten der Sozialen Arbeit“ wurde zudem der Frage nachgegangen, wie soziale Dienstleistungen für ältere Menschen insbesondere in prekären Lebenslagen passgenau gestaltet werden können. Mit Einsetzen der Corona-Pandemie in 2020 wurden die Zugänge hierzu zusätzlich erschwert, weshalb vor allem die Nutzung digitaler Optionen zur Überwindung sozialer Isolation älterer Menschen an Bedeutung gewann.
Das Praxisforschungsprojekt
Auf dieser Grundlage erarbeitete das ISS-Frankfurt a.M. seit 2020 in Zusammenarbeit mit dem BMFSFJ und dem BAFzA sowie im Austausch mit den Projektträgern einen Praxisinput für das ESF-Programm. Dieser sollte einerseits zur Weiterentwicklung der fachlich fundierten Umsetzung des ESF-Programms in Deutschland beitragen und andererseits in der neuen Förderperiode ESF Plus ab Oktober 2022 Impulse auch für den Programmbeirat generieren.
Im Rahmen der Praxisforschungsbegleitung werden in der Regel zwischen zwei und drei digitale Fachgespräche pro Jahr mit den Projektträgern durchgeführt. Die Fachgespräche setzen sich meist aus einem fachlichen (externen) Impuls und einem fachlich-inhaltlichen Austausch zusammen. Ziel der Fachgespräche ist die Stärkung und Weiterentwicklung der Projektarbeit vor Ort sowie der kollegiale Austausch und die Vernetzung unter den ESF Plus-Projektträgern. Die Dokumentationen dieser Fachgespräche werden veröffentlicht und können hier abgerufen werden:
Die Themensetzungen und Formate orientieren sich an konkreten Bedarfen der Träger vor Ort. Ziel ist es, durch fachlichen Austausch und Impulse die Projektarbeit zu stärken. Hierfür werden praxisnahe Arbeitshilfen bereitgestellt:
Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ansprechpartner*in/Team: Maike Merkle, Anne Stahlmann