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Europa

Themenbereich des ISS

Gender Care Gap - Zur Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern

Projekt „Pay Gap, Care Gap, Pension Gap: Interlinking Key Gender Gaps for Germany for monitoring Gender Equality and taking action“

 

Auch wenn das Projekt bereits abgeschlossen ist, Sie haben Fragen zu diesem Thema? Gern stehe ich Ihnen mit meiner Expertise beratend zur Seite.

Das Projekt Gender Care Gap setzt sich mit der Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern in Deutschland und Europa auseinander und schließt damit an die Ergebnisse des Zweiten Gleichstellungsberichtes der Bundesregierung an.

Eine Möglichkeit die Verteilung unbezahlter Sorgearbeit in einem Indikator darzustellen, ist der Gender Care Gap. Er wurde im Auftrag der Sachverständigenkommission des Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung erstmals aus den Daten der Zeitverwendungserhebung 2012/13 errechnet und betrug 52,4 Prozent.

Der Gender Care Gap betrug 2022/23 43,8 Prozent. Das heißt, Frauen leisteten 43,8 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer – also zum Beispiel Einkaufen, Familienmanagement, Gartenarbeit, Kinderbetreuung, Kochen, Pflege, Putzen, Reparieren und Waschen. Das entspricht 77 Minuten täglich.

Vor diesem Hintergrund zielte das Projekt darauf ab, das Thema unbezahlte Sorgearbeit über den Gender Care Gap weiterzuentwickeln. Hierfür wurden gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) die Ursachen des Gender Care Gap in Deutschland erforscht und Zusammenhänge mit dem Gender Pay Gap und dem Gender Pension Gap aufgedeckt. Darauf aufbauend wurden politische Handlungsempfehlungen, zum Beispiel aus dem Zweiten Gleichstellungsbericht, in Hinblick auf ihren Beitrag zur Verringerung des Gender Care Gap identifiziert.

 

Mitarbeit

Projektleitung: Dr. Mara Kuhl

Wissenschaftliche Mitarbeit: Debora Gärtner, Katrin Lange, Anne Stahlmann, Petra Dimitrova (ab März 2020)

Weitere: Claudia Schmidt (ab März 2020)

 

Auftraggeber

Das Projekt Gender Care Gap führte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit dem Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. durch. Es wurde aus dem „Rights, Equality and Citizenship Programme 2014-2020“ der Generaldirektion für Justiz und Verbraucher der Europäischen Kommission finanziert.

Laufzeit

Dezember 2018 bis September 2020

 

Weitere Informationen

Bündnis Sorgearbeit fair teilen

Mit dem Projekt Gender Care Gap wurde auch die Gründung des Bündnis Sorgearbeit fair teilen unterstützt. Dadurch soll die fehlende Wertschätzung für unbezahlte Sorgearbeit und ihre ungerechte Verteilung stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. In dem Bündnis engagieren sich Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchen, Gewerkschaften, Frauen-, Männer- und Sozialverbänden sowie aus Selbsthilfeorganisationen und Stiftungen für eine faire Verteilung unbezahlter Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern.

Katrin Lange
Bereichsleitung Europa & Nachhaltigkeit
030 616 717 9-16
katrin.lange(at)iss-ffm.de