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Veröffentlichung: „Unterstützung junger Menschen mit Förderbedarfen beim Übergang ins junge Erwachsenenalter“

Bildnachweis: freepik.com

Jugendliche an Förderschulen sind eine vulnerable Zielgruppe. Für sie sind die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und der beruflichen Orientierung besonders groß. Im Fokus des Evaluationsberichts steht die Analyse von zwei Modellprojekten „Arts&Buddy“ und „Shaping Pathways – Buddy Programm“, die sich an Jugendliche mit Förderbedarfen richten. Im Ergebnis wird deutlich, dass Künstler*innen bzw. ehrenamtlich tätige Personen für die teilnehmenden Schüler*innen wichtige Ansprechpersonen für ihre Themen darstellten. Durch die Teilnahme an den Projekten konnten sie neue Erfahrungen der Selbstwirksamkeit sammeln.


Schüler*innen mit Förderbedarfen an der Charles-Hallgarten-Schule in Frankfurt am Main werden im Projekt „Arts&Buddy“ durch Kunsthandwerk-AGs mit Künstler*innen und im Projekt „Shaping Pathways – Buddy Programm“ durch ehrenamtlich tätige junge Menschen beim Übergang ins Erwachsenalter unterstützt. Die Projekte werden von der Crespo Foundation finanziert. Im Schuljahr 2023/24 wurden die Projekte durch das ISS e. V. wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Basierend auf einem Mixed-Methods-Längsschnittdesign wurden die Projekterfolge und Herausforderungen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, und zwar aus der Perspektive der beteiligten Schüler*innen, der Künstler*innen, der Lehrkräfte sowie der ehrenamtlich aktiven jungen Menschen.


Durch die Kunsthandwerk-AGs konnten die Schüler*innen sich künstlerisch ausprobieren und eigene Stärken kennenlernen. Die Künstler*innen wurden für sie zu wichtigen Ansprechpersonen hinsichtlich Alltagsproblemen und beruflicher Orientierung. Ein besonderes Highlight stellten die Ausflüge dar, die der Intensivierung der Beziehungsarbeit und der Verbesserung der Resilienzkompetenzen dienten und aus Sicht der Jugendlichen und der Künstler*innen zukünftig ausgebaut werden sollten.


In den Tandems des Projekts „Shaping Pathways – Buddy Programm“ konnten enge, unterstützende Beziehungen entwickelt werden. Die Jugendlichen (Junior Buddies) sprachen mit den ehrenamtlichen jungen Erwachsenen (Senior Buddies) über ihre Interessen, soziale Beziehungen, die Schule, Zukunftspläne und Alltagsprobleme. Die Tandems unternahmen gemeinsame Freizeitaktivitäten, wie ins Kino, in den Palmengarten oder zu Sportevents zu gehen. Eine Vernetzung des Vereins „Shaping Pathways“ mit inklusiven und barrierefreien Freizeitangeboten in der Region könnte die Tandems in der Freizeitgestaltung weiter unterstützen.


Im Jahrgang 2023/24 wurden die beiden, bislang parallellaufenden Projekte erstmals miteinander verknüpft. Hierzu entstanden erste Formate für einen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zwischen den Projektbeteiligten, wie zwei Denkwerkstätten und eine „Drop In“-Session. Eine weitere Verzahnung der Projekte wird empfohlen, um Jugendlichen mit Förderbedarfen kontinuierlich erwachsene Ansprechpersonen sowie eine bedarfsgerechte Unterstützung in der sensiblen Phase des Erwachsenwerdens zu bieten.

 

Download des Abschlussberichts

 

Kontakt:
Dr. Irina Volf, Bereichsleitung Armut
Simone Habel, wissenschaftliche Mitarbeiterin
            
 

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Am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS e. V.) wird seit vielen Jahren zu Armut geforscht, um in der Praxis und Politik ein vertieftes Verständnis zu den Entstehungsbedingungen von Armut sowie Mechanismen zur Bekämpfung von Armut und Armutsfolgen zu erzielen. Gleichberechtigte Teilhabe und die Angleichung der Lebensbedingungen zwischen sozialen Gruppen ist ein wesentliches Ziel unserer Arbeit. Erfahren Sie mehr zu unseren Projekten auf unserer Themenseite:
https://www.iss-ffm.de/themen/armut-und-armutsfolgen