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Veröffentlichung: Die Partnerschaften für Demokratie haben sich als Instrument der kommunalen Demokratieförderung bewährt!

Bildnachweis: kosarevich-nata - Freepik.com

Mit dem Jahr 2024 endete die zweite Ausgabe des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Inzwischen hat die neue Förderperiode begonnen – ein geeigneter Moment, um Bilanz zu ziehen und zugleich Impulse für die zukünftige Gestaltung zu geben. Beides bietet der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung. Er informiert über die konkreten Wirkungen der Partnerschaften für Demokratie im Handlungsbereich „Kommune“ des Bundesprogramms. 

Coronapandemie, ein Angriffskrieg auf europäischem Boden oder der Aufstieg der extremen Rechten – in der jüngeren Vergangenheit wurden vermeintliche Normalitäten des gesellschaftlichen Miteinanders umfassend in Frage gestellt. Die Auswirkungen dieser Erschütterungen offenbaren sich ganz unmittelbar auch auf der kommunalen Ebene und stellen Demokratieschaffende dort vor besondere Herausforderungen. Das Klima, in dem sie tätig sind, wird roher, der politische Rückhalt geringer. Unter diesen zugespitzten Bedingungen sehen sich sowohl die Phänomene und Themen als auch die passenden Herangehensweisen einem Wandel gegenüber und erzeugen Handlungsdruck. Die Frage „Was wirkt?“ wird folglich immer wichtiger.

Hierzu formuliert das ISS prägnante Antworten. Ausgehend von einem innovativen Mixed-Methods-Design kommen die Forschenden u.a. zu dem Ergebnis, dass sich die Partnerschaften für Demokratie als wirksame Arrangements der kommunalen Demokratieförderung bewährt haben:

  • An der Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik verortet, bilden die Partnerschaften eine bundesweite Infrastruktur prodemokratischen Engagements und ermöglichen die Entwicklung von auf lokale Problemlagen abgestimmten Handlungsstrategien unter aktiver Beteiligung der relevanten Akteur*innen vor Ort.
  • Sie entfalten nachweisbare Wirkungen in verschiedenen programmrelevanten Phänomenbereichen (z.B. Demokratiefeindlichkeit und Rechtspopulismus, Antisemitismus, Rassismus) und können übergreifende Effekte auf das demokratische Engagement der Zivilgesellschaft, das kooperative Zusammenwirken lokal relevanter Akteur*innen, die Kompetenzentwicklung der Verwaltung und die Beteiligungsmöglichkeiten in den Förderregionen erzielen.
  • Dies gelingt ihnen sowohl durch ihre inhaltliche Arbeit in den jeweiligen Phänomenbereichen (z.B. über die finanzierten Projekte, eigene Veranstaltungen etc.) als auch durch ihre strukturelle Anlage und Implementierung als stabile, kooperative Netzwerkstruktur, die vielfältige Akteur*innengruppen kontinuierlich und strategisch zusammenbringt.
  • Trotz dieser Erfolge stehen die Partnerschaften für Demokratie unter Druck und bleiben von den Kriseneffekten der letzten Jahre nicht unberührt. Entsprechend empfiehlt die wissenschaftliche Begleitung, den „Handlungsbereich Kommune“ gezielt zu stärken und formuliert konkrete Vorschläge für den Förderzeitraum ab dem Jahr 2025.

 

Download des Berichts
(barrierearm und im neuen Layout)

 

Kontakt

Jan Saßmannshausen, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich „Demokratieförderung“

Dr. des. Carlos Becker, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich „Demokratieförderung"

 


Am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS e. V.) werden seit vielen Jahren Programme des Bundes und der Länder zur Demokratieförderung und Extremismusprävention wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Praxis und Politik erhalten dabei fachlich fundiertes Wissen zu zielführenden Ansätzen, mit denen Fachkräfte in der Sozialen Arbeit, politischen Bildung und Pädagogik aber auch Aktive in zivilgesellschaftlichen Initiativen Ungleichwertigkeitsvorstellungen und Radikalisierung begegnen können. mehr erfahren