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Rückblick auf den DJHT 2025 in Leipzig: ISS e.V. diskutiert über Demokratie, Armut und Einsamkeit in der Kinder- und Jugendhilfe

ISS e.V. Stand mit dem AWO Bundesverband auf dem 18. DJHT (Bildrechte: ISS e. V.)

 

Vom 14. bis 16. Mai 2025 fand der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) unter dem Motto „Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!“ in Leipzig statt. Als Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. (ISS) waren wir mit mehreren Veranstaltungen und einem Stand vertreten. Mithilfe unserer Forschungs- und Praxiseinblicke aus den Bereichen Einsamkeit, Demokratieförderung und Armutsprävention diskutierten wir mit anderen Expert*innen über gesellschaftliche Herausforderungen.“

Das waren unsere Veranstaltungen:

Demokratieskeptische Raumkulturen als Herausforderung
Ansprechpartner: Carlos Becker, Jan Saßmannshausen
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Unsere erste Veranstaltung widmete sich der Frage, wie strukturelle Benachteiligung und Demokratieskepsis kommunale Räume unterschiedlich prägen – und welche Rolle der Kinder- und Jugendhilfe hierbei zukommt. In einem Fachvortrag wurde dafür eine neue Raumtypologie vorgestellt, mit der sich sozialräumliche Benachteiligung, regionale Demokratiegefährdung und lokale, zivilgesellschaftliche Ressourcen deutschlandweit vergleichen lassen. Manche Regionen zeigen sich dabei besonders betroffen. Strukturschwäche trifft auf Demokratieskepsis und marginalisierte Strukturen demokratischer Praxis. Was lässt sich daraus für den Bereich der Sozialen Arbeit ableiten? Dies haben wir am Beispiel der kommunalen Jugendhilfeplanung in den Blick genommen, indem wir ihre Steuerungspotentiale aber auch regionalen Herausforderungen herausgestellt haben

 

Armutssensibles Handeln – ein Plädoyer für mehr Teilhabe 
Ansprechpartnerin: Dr. Irina Volf

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Wie kann Kinder- und Jugendarbeit so gestaltet werden, dass sie allen jungen Menschen echte Teilhabe ermöglicht? In dieser Veranstaltung sprach unsere Direktorin Dr. Irina Volf an der Seite von Gerda Holz (ehemalige ISS-Bereichsleitung Armut) sowie Judith Ranftler, Bereichsleitung Soziale Arbeit, Pflege, Forschung und Sozialpolitik der Volkshilfe Österreich zum Thema armutssensibles Handeln. Die Referentinnen plädierten für eine stärkere Sensibilisierung pädagogischer Fachkräfte, die mit von Armut betroffenen jungen Menschen und ihren Familien arbeiten. Armut ist mehr als ein Mangel an Geld und Teilhabe beginnt mit einem Verständnis dafür, wie familiäre Armut biografische Chancen junger Menschen beschränkt und wie Fachkräfte durch Wissen, Haltung, Sprache und konkrete Angebote darauf reagieren können.

Hier finden Sie unsere aktuelle Fortbildung zum Thema.

 

Einsamkeit bei Kindern und Jugendlichen – Möglichkeiten der Prävention und Intervention
Videoaufzeichnung in Kürze verfügbar.
Ansprechpartnerin: Mirjam Dierkes
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Bei der Veranstaltung des Kompetenznetz Einsamkeit (KNE), einem Projekt des ISS, diskutierten wir im Rahmen einer Panelveranstaltung mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis über das Phänomen Einsamkeit im Kindes- und Jugendalter. Die Diskussion machte deutlich, dass Einsamkeit oft unsichtbar bleibt – und dennoch gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung junger Menschen haben kann. Besonders nach den pandemiebedingten Einschränkungen zeigt sich, wie wichtig langfristige Strategien gegen Einsamkeit bei Kindern und Jugendlichen sind. Auf dem Podium der Veranstaltung sprachen Dr. Eric van Santen (CLS-Studie / DJI), Raphael Schütz (Brandenburgische Technische Universität Cottbus Senftenberg), Anke Thomsen (Projekt TeilSein/DRK Schleswig-Holstein), Fyn Hermanns (Careleaver* Kollektiv Leipzig) und Benjamin Landes (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik).

Hier finden Sie unsere aktuelle Fortbildung zum Thema.

 

Veranstaltung des KNE „Einsamkeit bei Kindern und Jugendlichen – Möglichkeiten der Prävention und Intervention“ (Bildrechte: ISS e. V.)

Unser Fazit

Die Beteiligung des ISS am DJHT 2025 war geprägt von intensiven Diskussionen, neuen Kontakten und der Erkenntnis: Die Kinder- und Jugendhilfe steht inmitten gesellschaftlicher Spannungsfelder – sei es im Umgang mit Demokratieskepsis, Armut oder Einsamkeit. Die Veranstaltungen haben gezeigt, wie wichtig es ist, diese Themen differenziert und lösungsorientiert anzugehen.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns darauf, die angestoßenen Impulse weiterzutragen – in unsere Forschung, unsere Projekte und in den fachlichen Diskurs.

 

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