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Der vorliegende Bericht analysiert die Perspektiven der Mitarbeitenden der Modellprojekte im Handlungsfeld „Extremismusprävention“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ auf Professionalität und deren Bedeutung für die Umsetzung der Projektziele. Professionalität wird dabei als Grundlage beruflichen Handelns verstanden. Sie umfasst fachliches Wissen, die Reflexion des eigenen Handelns und Handlungssicherheit im Umgang mit den Zielgruppen.
Die Modellprojekte haben im Rahmen des Bundesprogramms den Auftrag, innovative Ansätze zu erproben, antidemokratische Einstellungen zu bekämpfen, demokratische Kultur zu stärken und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Diese Ziele erfordern ein Gleichgewicht zwischen dem gesellschaftlichen Auftrag, der Verantwortung gegenüber den Zielgruppen und den fachlichen Anforderungen. Die Balance dieser Mandate stellt die Mitarbeitenden vor Herausforderungen, die nicht ohne Widersprüche, Positionierungen und Aushandlungen zu bewältigen sind.
Im Bericht wird detailliert untersucht, wie sich das professionelle Selbstverständnis auf den Zugang zu den Zielgruppen und die Beziehungsarbeit in den unterschiedlichen Phänomenbereichen der Projekte auswirkt. Zudem wird analysiert, welche Kompetenzen und Rahmenbedingungen (z.B. Fortbildungsmöglichkeiten sowie Maßnahmen der Qualitätssicherung und Reflexionsformate) notwendig sind, um zielführende und gelingende Präventionsarbeit durchzuführen.
Um diese Aspekte zu beleuchten, wurden Mitarbeitende aller 35 Modellprojekte mittels einer quantitativen Erhebung und qualitativer Interviews befragt. Ergänzend fanden teilnehmende Beobachtungen in ausgewählten Projekten statt.
Der Bericht liefert wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Anforderungen des professionellen Handelns im Bereich der Radikalisierungsprävention und zeigt Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Projekte und des Bundesprogramms.
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(barrierefrei)
Kontakt
Irina Volf, Bereichsleitung Radikalisierungsprävention
Lucas Schucht, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich „Radikalisierungsprävention“
Radikalisierungsprävention am ISS
Am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS e. V.) werden seit vielen Jahren Programme des Bundes und der Länder zur Radikalisierungsprävention wissenschaftlich begleitet und Modellprojekte unter anderem zur Prävention von „Rechtsextremismus“ und „Islamistischem Extremismus“ evaluiert. Praxis und Politik erhalten dabei fachlich fundiertes Wissen zu zielführenden Ansätzen, mit denen Fachkräfte in der Sozialen Arbeit, politischen Bildung und Pädagogik aber auch Aktive in zivilgesellschaftlichen Initiativen Ungleichwertigkeitsvorstellungen und Radikalisierung begegnen können. mehr erfahren