Bildnachweis: Titelblatt der Handreichung
Die neue Handreichung „Digitale Radikalisierungsprävention: Ansätze, Praxisbeispiele und Reflexionsanlässe“ bietet Fachkräften bewährte Strategien und Praxisbeispiele, um Radikalisierung im Netz entgegenzuwirken. Sie unterstützt die Entwicklung präventiver digitaler Angebote für Jugendliche und enthält praxisnahe Tipps und Reflexionsübungen aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“.
Mit dem Smartphone, Tablet oder PC Videos schauen, Audios streamen, chatten, Inhalte teilen oder Gaming: mit diesen Aktivitäten verbringen viele junge Menschen Alter von zwölf und 19 Jahren täglich einen Teil ihrer Freizeit. 224 Minuten kommen so laut JIM-Studie (2023) durchschnittlich am Tag zusammen. Interaktivität, permanente Verfügbarkeit, vielfältige Gestaltungs- und Kontaktmöglichkeiten – diese Merkmale, die Soziale Medien so attraktiv für ihre Nutzer*innen machen, bieten auch Gruppierungen, die auf eine Radikalisierung Jugendlicher und junger Erwachsener abzielen, ideale Bedingungen.
Darauf haben Praktiker*innen in verschiedenen Modellprojekten des Handlungsfelds „Extremismusprävention“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ reagiert. Von 2020 bis 2024 haben sie unter anderem innovative Konzepte für den Zugang zu und der Arbeit mit radikalisierungsgefährdeten Nutzer*innen von digitalen Plattformen erprobt oder digitale Medien mit präventiver Zielstellung für den Einsatz in Schulen oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt. Für die Handreichung „Digitale Radikalisierungsprävention: Ansätze, Praxisbeispiele und Reflexionsanlässe“ hat die wissenschaftliche Begleitung der Modellprojekte am ISS Best-Practice-Beispiele gesammelt und aus den gewonnenen Erkenntnissen konkrete Empfehlungen, Tipps und Reflexionsübungen abgeleitet. Die Handreichung soll Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit, Pädagogik und politischer Bildung bei der Entwicklung von eigenen digitalen Angeboten zur Radikalisierungsprävention unterstützen.
(barrierefrei)
Kontakt
Irina Volf, Bereichsleitung Radikalisierungsprävention
Isabell Ziegler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich „Radikalisierungsprävention“
Radikalisierungsprävention am ISS
Am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS e. V.) werden seit vielen Jahren Programme des Bundes und der Länder zur Radikalisierungsprävention wissenschaftlich begleitet und Modellprojekte unter anderem zur Prävention von „Rechtsextremismus“ und „Islamistischem Extremismus“ evaluiert. Praxis und Politik erhalten dabei fachlich fundiertes Wissen zu zielführenden Ansätzen, mit denen Fachkräfte in der Sozialen Arbeit, politischen Bildung und Pädagogik aber auch Aktive in zivilgesellschaftlichen Initiativen Ungleichwertigkeitsvorstellungen und Radikalisierung begegnen können.